Therapeuten werden häufig im Verlauf einer Psychotherapie mit dem Thema „Beziehungsfähigkeit und Sexualität“ ihrer Patienten konfrontiert. Diese Themen zeigen sich in den verschiedensten Erscheinungsformen: Doktorspiele, „sexuell auffälliges Verhalten“, körperliche Veränderungen in der Pubertät, erstes Mal, Sexting, Fragen zu sexuellen Themen (wie z.B. Periode, Pickel, Pornos, …), sexuelle Übergriffe und Traumata, sexuelle Funktionsstörungen (z.B. Vaginismus, Erektionsstörung), Sex um Beziehungen aufzubauen oder zu halten, nicht integrierte individuelle sexuelle Neigungen und Wünsche.
In diesem Seminar sollen ausgewählte relevante Themen der sexuellen Entwicklung und den damit verbundenen Entwicklungsaufgaben, emotionalen und sozialen Kompetenzen vorgestellt werden. Zusätzlich soll erklärt und verständlich gemacht werden, welchen Einfluss die sexuelle Entwicklung auf die eigene Körperakzeptanz, die Beziehungsfähigkeit (zu sich und zu anderen) und das Körperglück hat. Darüber hinaus soll die subjektive Rolle des Therapeuten im psychotherapeutischen Prozess wahrgenommen und thematisiert werden. Abschließend wird auf praxisrelevante Betrachtungen zu der Bedeutung und Wichtigkeit der Sexualität für Kinder, Jugendliche und Erwachsene eingegangen.
In diesem Seminar werden ausgewählte einführende Grundlagen zum umfangreichen Themengebiet der Sexualität von Kindern und Jugendlichen vermittelt. Wer Interesse daran hat sein Wissen bzgl. des komplexen Themenfeldes der Sexualität im Kindes- und Jugendalter zu vertiefen und zu erweitern, um somit selbstsicher, fachkundig und gelassen die vielfältigen Herausforderungen hinsichtlich sexueller Themen im Praxisalltag zu meistern, ist herzlich eingeladen an der Weiterbildung „Beziehungs- & Sexualtherapeut*in für Kinder und Jugendliche“ teilzunehmen, die 2024 vom Institut für sexuelle Entwicklung & Integration angeboten wird.
Lernziele
- Vermittlung von Basiswissen der ausgewählten relevanten Themen bzgl. der sexuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
- Vermittlung von Basiskompetenzen im Umgang mit den ausgewählten relevanten Themen bzgl. der sexuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im therapeutischen Prozess
- Wahrnehmung und Thematisierung der subjektiven Rolle des Therapeuten/der Therapeutin im psychotherapeutischen Prozess
Wesentliche Themen/Inhalte
Tag 1 Das Programm im Einzelnen:
- Überblick über die Entwicklungsaufgaben und die vielfältigen Einflussfaktoren der Kindheit
- Definition von Sexualität
- Die sexuelle Entwicklung als wichtiger Teilaspekt der Entwicklung im Kindesalter
- Die Sexualität des Kleinkindes
- Die Sexualität des Kindergartenkindes
- Die Sexualität des Grundschulkindes
- Die Sprachfähigkeit des Kindes in Bezug zur Sexualität
- Vermittlungen eines konstruktiven, gesunden Körperbezugs für Kinder unter Berücksichtigung der persönlichen Sexualität
- Die Problemstellungen von Eltern und Bezugspersonen in Bezug auf die Sexualität von Kindern
- Umgang mit Masturbation des Kindes
- Doktorspiele von Kindern
- mentale und emotionale Integration bzgl. der Beobachtung des Kindes von sexuellen Erlebnissen von Erwachsenen
Tag 2
- Überblick auf die Entwicklungsaufgaben und die vielfältigen Einflussfaktoren des Jugendalters
- Die sexuelle Entwicklung als wichtiger Teilaspekt der Entwicklung im Jugendalter
- Die sexuelle Entwicklung in der Pubertät
- Unsicherheiten im Spannungsfeld einer sich verändernden Selbstdefinition: Kind – Erwachsener
- Besprechung von zwei der sieben Entwicklungsschritte in der Pubertät
- Entwicklungsschritt „Auflehnung und Kampf gegen Autoritätspersonen“
- Entwicklungsschritt „Aktiv die Welt der Lust und Liebe erkunden“
- Die Problemstellung der Eltern den Jugendlichen nicht mehr als Kind, sondern als jungen Erwachsenen wahrzunehmen, auch in Bezug auf die Sexualität und Beziehungsfähigkeit zu unterstützen
- Psychotherapeutisch kompetente Hilfestellungen für Jugendliche und deren Eltern/Bezugsperson
- Die Bedeutung von Sexualität für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Veranstaltungsort
Online
Termin
11. – 12.11. 2023
Uhrzeit: 10-18 Uhr an beiden Tagen
Fortbildungspunkte
16 Fortbildungspunkte